22 Millionen Schweine und 11 Millionen Rinder, so viele Nutztiere gab es 2022 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland. Und die »produzieren « nicht nur verschiedenste Lebensmittel, sondern auch mindestens genauso viel Gülle, vielleicht sogar mehr.

Ein großer Teil wird unbehandelt gelagert und später auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht – nicht nur ein Geruchsproblem, zumal in Gülle wertvolle Energie steckt. Gülle-Biogasanlagen helfen, andere klimaschädliche Arten der Energieerzeugung zu reduzieren, und verringern die aus der Nutztierhaltung entstehenden CO2-Emissionen– gut für's Klima.

Die Biogasanlage der Möschlitzer Agrar GmbH – eine der 274 in Thüringen – wird als landwirtschaftliche Biogasanlage betrieben. Es werden ausschließlich Gülle, Festmist und Energiepflanzen aus dem eigenen Betrieb eingesetzt.

Aufgrund des hohen Gülleanteils kommt hier die Nassfermentation zur Anwendung. In einem anaeroben Prozess entsteht Biogas, welches anschließend in dem Blockheizkraftwerk »verstromt« und in das örtliche Energieversorgungsnetz eingespeist wird.

Die Biogasanlage Möschlitz sollte softwareseitig erneuert und in ihrer Funktionalität ähnlich der Biogasanlage in Hof, einer der größten in Bayern, angepasst werden. Letztendlich mit dem Ziel, dass das Personal beide Anlagen bedienen und die Bereitschaft übernehmen kann.

BNA programmierte die Steuerung neu und lieferte die Prozessleittechnik zur Bedienung und Visualisierung. Prozessoptimierungen, Anlagenerweiterungen und zusätzliche Features wie integrierte Betriebsstundenzählung, Mengenzählung oder frei definierbare Grenzwerte wurden realisiert. Gleichzeitig war das BHKW in das Prozessleitsystem einzubinden.

Die Betriebsdaten der Anlage werden durch die von BNA entwickelte Software TIBS erfasst und schafft vergleichbare Auswertung der wirtschaftlichen Kennziffern beider Anlagen in Möschlitz und in Hof.