Energieautark arbeitet das Hauptklärwerk Trier in Rheinland-Pfalz mit 170.000 EW bereits seit 2017. Für den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammentsorgung und für die künftige energetische Verwertung des Klärschlammes erweiterten die SWT das Klärwerk um eine neue Schlammentwässerung mit zwei energieeffizienten Dekanter-Zentrifugen und einer automatischen Flockungsmitteldosierung mit Echtzeitüberwachung.

Im laufenden Betrieb errichtete BNA die EMSR-Technik für die verfahrenstechnische Erweiterung der Anlage. Die Steuerungs- und Prozessleittechnik wurde auf Basis Siemens PCS 7 realisiert und in das bestehende System eingebunden. Zusätzlich rüstete BNA alle Antriebe mit Energiemessgeräten für die Erfassung und Auswertung sämtlicher Leistungsdaten aus.

Für mehr Flexibilität und Effizienz der Flockmittelanlage programmierte BNA auf Wunsch der SWT die Automatikfunktionen im PCS 7 komplett neu.

Vom Kostenprodukt zu einem echten Wertstoff:

Volumenreduzierung

Transport und Entsorgung sind ökologisch bedenklich und teuer. Die Reduzierung des Klärschlammvolumens verringert die Transportkilometer und trägt damit aktiv zur CO2 Reduzierung bei.

Brennwerterhöhung

Der entwässerte Klärschlamm ist ein wertvoller Brennstoff, dessen Heizwert dem von Braunkohle entspricht, sich aber im Gegensatz dazu CO2-neutral verbrennen lässt.

Phosphorrecycling

2017 wurde die Novelle der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) beschlossen. Danach darf Klärschlamm aus Kläranlagen ab 50.000 EW nur noch bis 2029 bodenbezogen verwertet werden und das Gebot zum Phosphorrecycling tritt in Kraft. Die SWT hat schon jetzt die Voraussetzung dafür geschaffen.