Bis 2050 sollen 80 % des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Windkraft- und Photovoltaikanlagen können vor allem in Ostdeutschland einen Großteil des Strombedarfs decken. Bei Flaute, Bewölkung oder Dunkelheit bricht der Beitrag der Erneuerbaren jedoch ein.

Eine nachfrageorientierte und umweltfreundliche Stromerzeugung bietet der neue Erdgasmotor der Thüringer Energie AG (TEAG). Das »13.000-PS-Kraftpaket« ist der größte und leistungsstärkste Kolbenmotor Thüringens. Binnen fünf Minuten kann er hoch- oder heruntergefahren werden und so flexibel auf schwankende Einspeisung und Bedarf im Stromnetz reagieren.

Für den Erdgasmotor wurde eine neue Maschinenhalle mit einer Länge von 24 m und einer Höhe von knapp 19 m errichtet. Die Anlage mit eigenem Abhitzekessel und eigener Mittelspannungsanlage arbeitet als Blockheizkraftwerk (BHKW) nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Die anfallende Abwärme wird zur Heißwassergewinnung genutzt, u.a. für die Fernwärmeversorgung der Kurstadt Bad Salzungen. Möglich ist zudem auch eine Speicherung der Wärme in den Heißwasserspeichern des Kraftwerks. Damit hat die BHKW-Anlage einen Spitzen-Wirkungsgrad von über 90 %.

BNA wurde von der TEAG mit der Erweiterung der bestehenden Prozessleittechnik auf Basis von PCS 7 und WinCC und der übergeordneten Kraftwerksregelung beauftragt. Damit soll es zukünftig möglich sein, die einzelnen Energieerzeuger über ein Gesamtkraftwerkskonzept zentral von der Warte aus zu steuern und zu überwachen.