Wie werden Wärmenetze grüner? Generell ist die Fernwärme insbesondere im urbanen Raum zur Dekarbonisierung des Wärmesektors sehr gut geeignet. In der Thüringer Residenzstadt Gotha verfolgen die Stadtwerke Gotha unter dem Motto: »Klimafreundliches Gotha 2030« das Ziel einer 100 % klimafreundlichen Fernwärmeversorgung.

Von drei Erzeugerstandorten aus, den Heizkraftwerken Gotha-West, Gotha-Siebleben und Breite Gasse, wird derzeit Fernwärme mittels hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus Gas erzeugt. Mit dem geplanten Ausbau des HKW Gotha-Siebleben zu einer innovativen KWK-Anlage (iKWK) gehen die Stadtwerke einen großen Schritt in Richtung »grüner« Wärme.

Voraussetzung dafür war, das Siebleber Fernwärmenetz mit dem Innenstadtnetz über eine Netzkoppelstation im Heizkraftwerk Siebleben zu verbinden. Ein 30 Jahre alter Kessel wurde ausgebaut, stattdessen Umwälzpumpen sowie ein Wärmetauscher für die Kopplung der Netze installiert. BNA lieferte die erforderliche EMSR-Technik inkl. Integration in das vorhandene Prozessleit- und Betriebsdatenerfassungssystem im HKW Breite Gasse für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb der Anlage.

Fernwärme im Wandel mit iKWK
Die innovative Kraft- Wärme-Kopplung (iKWK) verbindet eine klassische KWK-Anlage mit einer Wärmepumpenanlage und einer Power-to-Heat- Anlage, welche Wärme größtenteils CO2-neutral aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Und die Strom- und Wärmeversorgung wird auch dann sichergestellt, wenn wegen fehlender Sonne oder ausbleibendem Wind zu wenig Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung steht.
Mit der Kopplung des HKW Gotha-Siebleben wird der Weg für die Einbindung erneuerbarer Energien geebnet.