»Wir investieren, um zu sparen: aus Klärschlamm wird Strom, das ist dann eine echte Kreislaufwirtschaft«, sagt stolz Andreas Stausberg, ZWA-Geschäftsführer.

Die Saalfelder Anlage hat Vorbildcharakter: über 85 Prozent ihres eigenen Stromverbrauches produziert nun die Kläranlage Saalfeld durch die Verfahrensumstellung auf Faulung inkl. Gasverwertung (BHKW) und den Bau einer Photovoltaikanlage samt Batteriespeicher selbst. Ein großer Schritt zum grünen Klärwerk.

Mit der neu gebauten Vorklärung steigt die Menge des energiereichen Primärschlamms für die Faulung, d. h. mehr Biogas und als Nebeneffekt wird die biologische Stufe entlastet und konnte verkleinert werden, was zu Einsparungen bei der Sauerstoffversorgung und damit der erforderlichen Belüftungsenergie führt – ein großer Energiefresser gebändigt.

BNA wurde mit der EMSR-technischen Realisierung der umfangreichen Erweiterungen und Anpassungen beauftragt und lieferte die Schaltanlage, die Instrumentierung mit Messtechnik, die Alarmierung und die Steuerungs- und Prozessleittechnik.

Zeitgleich migrierte BNA die vorhandene Steuerungs- und Prozessleittechnik der gesamten Kläranlage, mit neuer Programmierung nach Kundenwunsch für einen effizienten Betrieb und langfristige Anlagenverfügbarkeit. Das BHKW und die Photovoltaikanlage wurden integriert und die Nachklärbecken über eine neu errichtete WLAN-Verbindung eingebunden.

Und die anlagenweit eingeführte BNA-Software anexio® Instandhaltung ermöglicht eine workfloworientierte Arbeitsorganisation und eine rechtssichere Dokumentation.

Die Herausforderung war, zu allen Zeiten einen Ausfall der Abwasserreinigung zu verhindern, zumal der Ausbau maßgeblichen Einfluss auf die verfahrenstechnischen Abläufe des Klärwerkes hatte. So war z. B. für den Umbau der Biologie eine provisorische Programmierung notwendig, um die straßenweise Abschaltung zu gewährleisten.