Anstelle von Briefen schreibt man sich E-Mails, SMS oder WhatsApp. Bücher und Zeitungen gibt es elektronisch – alte Kommunikationswege werden verlassen, unsere Welt wird zunehmend digitaler. Das Internet boomt und mit ihm der Handel. Die Folge: der Bedarf an Feinpapier nimmt ab und der an Verpackungen zu. Die Papierbranche steht vor einem unaufhaltsamen Wandel.

Die Papierfabrik Schoellershammer in Düren hat die Zeichen der Zeit erkannt und investiert in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten für Wellpappenrohpapiere. Nach jahrelangen Vorbereitungen fiel im Sommer 2015 die Entscheidung für den Bau der Papiermaschine PM 6. Mit der neuen Maschine wird die Produktion der Wellpappenrohpapiere auf Basis von Recyclingpapier am Standort Düren verdoppelt – auf über 500.000 Tonnen pro Jahr.

Verdoppelt sich die Papierproduktion, so verdoppelt sich auch das Abwasseraufkommen. Die bestehende Abwasserbehandlungsanlage arbeitet seit 2009 und verfügt über eine Kapazität von 200.000 Einwohnergleichwerten – zu klein für die zu erwartende Menge an Abwasser. Folglich investiert Schoellershammer auch in eine deutlich größere Abwasserbehandlungsanlage. Die besondere Herausforderung dabei: die Erweiterung der Abwasseranlage bei laufender Papierproduktion in einem Zeitraum von nur wenigen Monaten.

Bereits bei der ersten Modernisierung der Anlage im Jahr 2009 stand BNA vor diesen Herausforderungen. Nicht zuletzt aus diesem Grund beauftragte die Papierfabrik Schoellershammer auch 2016 BNA mit der Lieferung der EMSR-Technik für die Erweiterung und Modernisierung der Abwasservorbehandlung, der Anaerobanlage sowie der vorhandenen Frischwasserversorgung, die zudem um eine Aufbereitung ergänzt wurde.

Leistungsumfang für BNA waren die Gebäudeinstallation im neuen Betriebsgebäude, die Verkabelung der gesamten Neuanlage und der erweiterten Altanlage, der Lüftungsbau im Betriebsgebäude, die Lieferung von Transformator, Niederspannungshaupt- und -unterverteilungen, die Errichtung eines neuen Doppelbodens und die Blitzschutzinstallation.

Für die Automatisierung der komplexen Aufbereitungsprozesse setzte BNA das Prozessleitsystem PCS7 V8.1 ein. Gleichzeitig erfolgte die Migration der Prozessleittechnik der Bestandsanlage von PCS7 V.7.0 auf V.8.1. Die Betriebsdatenerfassung und -auswertung sichert das von BNA entwickelte Technische Informations- und Bediensystem TIBS.

BNA realisierte diese komplexe Aufgabe in nur 5 Monaten bei vollständiger Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebes.