Die Nutzung des auf Kläranlagen vorhandenen Klärschlamms zur Strom- und Wärmeerzeugung ist neben ihrer energetischen Optimierung das zweite wichtige Standbein der Effizienzsteigerung, die im Optimalfall einen energieautarken Betrieb einer Kläranlage ermöglicht.

Die Wasserwerke Sonneberg haben auf ihrer größten Kläranlage Sonneberg in Heubisch (48.000 EW) in den letzten Jahren durch verschiedene Optimierungsmaßnahmen den Stromverbrauch um rund 200.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt. Um aber vom Strommarkt weitestgehend unabhängig zu werden, wurde die Kläranlage um die Faulungsanlage mit Gasspeicher und um ein Blockheizkraftwerk erweitert.

BNA wurde mit der EMSR-technischen Realisierung der umfangreichen Erweiterung beauftragt. Der Bau der neuen Faulung erstreckte sich auch auf Eingriffe in technologisch bestehende Bereiche, wie z. B. der Schlammentwässerung und Eindickung, diese wurden während des laufenden Klärwerkbetriebes umgestellt und technische Voraussetzungen durch Anpassungen an das bestehende Automatisierungsnetzwerk im Vorfeld getätigt.

Weiterhin erneuerte BNA die Netzwerktechnik und erweiterte das bestehende LWL-Ringnetz. Zeitgleich wurde das Prozessleitsystem der Kläranlage migriert und die Visualisierung um die Bestandteile der neuen Faulung erweitert.

Die Vorteile der neuen Faulungsanlage:

  • Weniger Klärschlamm senkt die Entsorgungskosten.
  • Die Umwandlung der organischen Stoffe im Schlamm bedeutet weniger Geruchsbelästigung.
  • Das »Abfallprodukt« Methangas wird verstromt. Von benötigten 1,5 Mio. kWh produziert die Kläranlage nun 1,2 Mio. kWh selbst.
  • Der CO2-Ausstoß konnte von 474 Tonnen im Jahr auf 71 Tonnen im Jahr reduziert werden.