Das Klärwerk Karlsruhe ist die zweitgrößte Anlage in Baden-Württemberg und für insgesamt 875.000 Einwohnerwerte ausgelegt. Die Wasserzulaufmenge zum Klärwerk hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Bei unveränderten Schmutzfrachten steigen deshalb die Ablaufwerte des Klärwerks trotz gleichbleibender Reinigungsleistung.

Die Stadt Karlsruhe erweiterte das Klärwerk um eine vierte Reinigungsstufe. Mit dem Bau einer Flockungsfiltrationsanlage, bestehend aus 32 Kammern, Zulaufhebewerk und einem geregelten Ablauf, sowie einer vorgeschalteten Aktivkohleadsorptionsstufe werden mehr Phosphor sowie anthropogene Spurenstoffe wie Medikamentenrückstände oder Hormonstoffe aus dem Wasser eliminiert.

BNA lieferte die Automatisierungs- und Leittechnik auf Basis des Prozessleitsystems Siemens PCS 7. Durch den durchflussproportionalen Betrieb der Filteranlage lässt sich sehr viel Energie einsparen und der Verschleiß an Maschinen und Einrichtungen deutlich mindern. Nur die für die anfallende Abwassermenge benötigten Filterzellen werden in Betrieb gesetzt. Die intelligente Filtersteuerung ermöglicht für Wartung und im Fall einer Havarie den autarken Betrieb der einzelnen Filter. Über ein ausgedehntes Profibus-Netzwerk wurden über 200 Antriebe mittels Lichtwellenleiter an die Automatisierungsstationen angebunden.

Für das Wartungsmanagement wurde BNA im Anschluss mit der anlagenweiten Einführung der von BNA entwickelten Software anexio® Instandhaltung beauftragt. Mehr als 2.000 wartungsrelevante Objekte wurden in einer leicht verständlichen Objektbaumstruktur durch BNA in das neue System eingepflegt. Die Mitarbeiter können über 10 Tablets die durchgeführten Arbeiten dokumentieren und jederzeit auf die hinterlegte Dokumentation zugreifen.