Starke Niederschläge haben viele deutsche Flüsse über die Ufer getrieben und Städte überschwemmt. Im Herzen von Thüringen fließt vor den Toren der Stadt Sömmerda die Unstrut und durch die historische Altstadt der Mühlgraben, ein Altarm der Unstrut.

Bei gefährlich hohem Pegelstand der Unstrut konnte zwar durch die Bestandsbauwerke der Zulauf zum Mühlgraben verhindert werden, jedoch waren der stadtseitige Ablauf sowie die Binnenentwässerung nicht gewährleistet. Es kam immer wieder zu Überschwemmungen und die Altstadt war bedroht.

Die technische Lösung war der Bau eines leistungsstarken Schöpfwerkes, welches das Wasser vom Mühlgraben in die Unstrut pumpt und die Binnenentwässerung für die Stadt bei Hochwasser sicherstellt. Das TLUBN beauftragte BNA, die EMSR-Technik von der Mittelspannungsschaltanlage, Trafostation, Niederspannungsschaltanlage bis zur Automatisierungs- und Prozessleittechnik für den größten Neubau eines Schöpfwerks in Thüringen zu liefern.

Alle Informationen von und zum Schöpfwerk werden an das Leitsystem des Eigenbetriebes Abwasser der Stadt Sömmerda gesendet, das Prozessleitsystem des Entwässerungsbetriebs der Stadt Sömmerda musste entsprechend erweitert werden. Gleichzeitig wurde die Anbindung des Einlaufbauwerkes Mühlgraben an das neue Schöpfwerk realisiert. Die örtliche Visualisierung erfolgt über ein Panel im Schöpfwerk. Im Katastrophenfall kann die gesamte Anlage per Fernzugriff gesteuert werden.

Die drei Spitzenlastpumpen im Schöpfwerk werden im Fall eines Hochwasserereignisses 4,1 m³ des anfallenden Sicker- und Niederschlagswassers pro Sekunde aus dem abgeriegelten Mühlgraben in die Unstrut heben – das entspricht etwa dem Inhalt von 1.600 Badewannen in jeder Minute.