Als Leuchtturmprojekt und wegweisend für den kommunalen Klimaschutz wird die neue innovative Thermokompaktanlage mit Karbonisierung des Klärwerks Kleve bezeichnet. Ziele wie die Minimierung des Klärschlamms und CO2-Ausstoßes, Energieeinsparung und Rohstoffrückgewinnung sind nach kurzen 2,5 Jahren Bauzeit Realität. Sie ist in ihrer Art derzeit die größte Anlage in Deutschland.

Der aufwendige Umbau umfasste den Neubau einer zweistraßigen Vorklärung mit Schneckenhebewerk, eines Schlammpumpwerkes, der Thermokompaktanlage, bestehend aus zwei Faultürmen (je 1.000 m³), Gasspeicher, BHKW, der Klärschlammbehandlung mit Schlammentwässerung durch Trocknung und der anschließenden Klärschlammverwertung mit Phosphorrückgewinnung durch Karbonisierung.

Anlagen dieser Art gibt es nicht viele in Deutschland. Wir sind besonders stolz darauf, bei einer solchen Innovation maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. BNA verantwortete mit ihrem gesamten Leistungsumfang das Los Elektrotechnische Ausrüstung für die drei neuen Anlagenkomplexe: Vorklärung, Kompaktfaulung und Klärschlammverwertung.

BNA realisierte weiterhin die ausfallfreie Einbindung der drei neuen Anlagenkomplexe in die bestehenden Ringtopologien über LWL-Verbindung, die Visualisierung des Klärwerks mittels interaktivem 98″-LCD Touch-Display und die Abbildung der gesamten Anlagenerweiterung in Melde- und Archivierungssystemen.

Besondere Herausforderungen waren ständige und agile Anpassungen durch notwendige Änderungen, Provisorien und Prioritäten während der gesamten 2,5 Jahre bei laufendem Betrieb und das größtenteils unter Pandemiebedingungen sowie die Zusammenarbeit mit neun anderen Losen.

Ohne Phosphor kein Leben.
Mit der Karbonisierung von Klärschlamm zu Phosphor-Dünger sind die USK ihrer Zeit voraus. Und die Karbonisierung ist aktiver Klimaschutz: Ein wesentlicher Teil des Kohlenstoffs wird dauerhaft gebunden und nicht als CO2 in die Atmosphäre abgegeben.