Die letzten Sommer waren sehr heiß. Deshalb sind die Böden trockener als in vorangegangenen Jahren. Hinzu kommt, dass auch der Winter recht trocken war. Wird das Trinkwasser möglicherweise knapp? Kommunale Wasserversorger geben Entwarnung, denn das Wasser kommt vor allem aus dem Grundwasser und darauf hat die aktuelle Wetterlage kaum Einfluss. Regenwasser braucht viele Jahrzehnte, bis es in die Grundwasserreservoirs sickert. In Regionen ohne größere Grundwasservorräte sind Talsperren unverzichtbar. 

Seit über 60 Jahren betreiben die Stadtwerke Lüdenscheid das Wasserwerk Treckinghausen an der Versetalsperre. Mit einem Fassungsvermögen von 32,8 Mio. m³ Stauinhalt und einem mittleren jährlichen Zufluss von 21,9 Mio. m³ ist sie die größte Trinkwassertalsperre des Märkischen Sauerlandes. Mit modernster Filtertechnologie werden hier jährlich 7,5 Mio. m³ bestes Trinkwasser erzeugt. Die Versetalsperre liegt in einem sehr guten Einzugsgebiet – viel Wald und wenig Landwirtschaft, Voraussetzungen für sehr hochwertiges Rohwasser.

Im Laufe der Jahre ist die Automatisierungstechnik des Wasserwerkes heterogen gewachsen und die Steuerung erfolgte lediglich über Bedienpanels vor Ort. Die Stadtwerke Lüdenscheid beauftragten BNA mit der Lieferung eines modernen redundanten Prozessleitsystems auf Basis von Siemens PCS 7 in Verbindung mit einer hochverfügbaren Automatisierungsstation. Gleichzeitig erfolgte die Integration der Anlage in das bestehende Leitsystem HIGH-LEIT der Stadtwerke Lüdenscheid.

Weiterhin entwickelte BNA ein spezielles Regelungskonzept für eine exakte und zuverlässige pH-Wert Regelung. Gemäß der Trinkwasserverordnung muss Trinkwasser einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,5 aufweisen, damit Mensch und Umwelt das Wasser gut vertragen.

Die umfangreiche Umstellung der Automatisierungs- und Prozessleittechnik erfolgte bei laufendem Betrieb. Die Wasserversorgung durfte zu keinem Zeitpunkt unterbrochen sein, stets musste auch während der Umbauphase einwandfrei aufbereitetes Trinkwasser abgegeben werden.