Für einen aktiven Arten- und Gewässerschutz ist der sukzessive Anschluss des ländlichen Raumes an eine zentrale Abwasserbeseitigung von größter Bedeutung. Das hat aber zur Folge, dass Kläranlagen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gelangen, so auch im thüringischen Langewiesen. Eine dauerhafte Kapazitätsüberschreitung erhöht den Verschleiß, benötigt mehr Aufmerksamkeit und kostet mehr Energie.

Für eine zukunftssichere Abwasserbeseitigung, auch in Hinblick auf den Anschluss weiterer Gemeinden und das Wachsen des Gewerbegebietes, erweiterte der WAVI die Kläranlage Langewiesen um eine 2. Reinigungsstraße und erreicht damit die Verdopplung ihrer Kapazität. Gleichzeitig wurde der Großteil der vorhandenen Anlagentechnik erneuert.

Als langjähriger regionaler Partner beauftragte der WAVI BNA mit der Realisierung der EMSR-Technik für die Kapazitätserweiterung und Modernisierung inkl. der Migration des vorhandenen Prozessleitsystems auf der Kläranlage. Des Weiteren war eine redundante Netzwerkstruktur im Automatisierungsnetz und WLAN für die Ankopplung des Sandfang- und Kombibeckenräumers zu implementieren.

Die Bedienung der Kläranlage wurde an die der Kläranlage in Ilmenau angepasst, die größte des Verbandes. Hier laufen alle Prozesse zusammen. Das Mosaikschaltbild auf der Kläranlage Langewiesen musste für die Darstellung der neuen Aggregate entsprechend erweitert werden.

Neue Analysenmesstechnik im Zulauf und der Belebung und eine intelligente Steuerung helfen beim Energiesparen und verbessern durch eine effektive Nährstoffbehandlung die Gewässerqualität der Ilm.

Der Umbau konnte ohne Betriebsunterbrechung vorgenommen werden. Eine detaillierte Vorplanung und die intensive Abstimmung mit dem Personal der Kläranlage sorgten während der Baumaßnahme für eine hohe Betriebssicherheit der Abwasserreinigung.