Als Folge des Atomausstiegs und des zunehmenden Anteils erneuerbarer Energien ändert sich die Tariflandschaft der Energieversorger. Auch Wasserversorgungsunternehmen sind mit stetig steigenden Energiekosten konfrontiert und der Wegfall klassischer Einsparpotentiale wie Hoch- und Niedertarifzeiten erfordert ein Umdenken bei der Bewirtschaftungsstrategie.

Der Wasser- und Abwasser-Verband Ilmenau (WAVI) beauftragte BNA deshalb mit der Erstellung eines Konzeptes zur energetischen Optimierung seiner Trinkwasseraufbereitungsanlage in Heyda. Um das System ganzheitlich beurteilen und eine energieoptimale Betriebsweise vorschlagen zu können, wurde zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt: aktuelle Verbrauchs- und Kostendaten, spezifische Energieverbräuche, Erstellung einer Energiebilanz und Aufnahme der Randbedingungen für den Betrieb unter Versorgungsgesichtspunkten. Im zweiten Schritt wurde ein Modell des Versorgungssystems entwickelt. Anhand des Modells wurden verschiedene Bewirtschaftungsstrategien simuliert und unter energetischen Gesichtspunkten optimiert. Im Ergebnis entstanden Vorgaben für die Steuerung des Systems, die bei Einhaltung der wasserwirtschaftlichen Randbedingungen eine Reduzierung des Energieverbauchs um ca. 15 % allein durch die Änderung der Vorgaben in der Steuerung erwarten lassen. Die von BNA entwickelte Methodik kann leicht auf andere Wasserversorgungssysteme angewendet werden. Sie hat den Vorteil, dass Einsparpotentiale schnell und ohne teure Investitionen realisiert werden können.